Finanzen

Zeitung: ThyssenKrupp prüft Kapitalerhöhung

GDN - Der Industriekonzern ThyssenKrupp bereitet sich einem Medienbericht zufolge auf eine Kapitalerhöhung vor. Mit dem Erlös könnte das durch die Milliardenverluste aufgezehrte Eigenkapital aufgestockt werden, wie das "Handelsblatt" aus Konzernkreisen erfahren hat.
Zuletzt lag der Eigenkaptitalanteil an der Bilanzsumme bei 11,4 Prozent - einer der schlechtesten Werte in der deutschen Industrie. Wie es in Konzernkreisen heißt, diskutiert das Management eine Kapitalerhöhung im Umfang von mehr als einer Milliarde Euro. Hemmnis für eine Ausgabe neuer Aktien war bislang die Krupp-Stiftung, die eine Verwässerung ihrer 25,3-prozentigen Beteiligung fürchten muss. Denn mangels finanzieller Ressourcen werde die Stiftung bei einer Kapitalerhöhung voraussichtlich nicht mitziehen können, hieß es in den Kreisen. Dem Vernehmen nach konnte der seit zwei Jahren amtierende Vorstandschef Heinrich Hiesinger den Vorsitzenden der Krupp-Stiftung, Berthold Beitz, von der Notwendigkeit eines solchen Schritts überzeugen. Den 99-jährigen Beitz dürften auch die weiteren Belastungen überzeugt haben, die ThyssenKrupp demnächst schultern muss. Neben den Kosten für die Aufarbeitung des Schienenkartells, die sich im dreistelligen Millionenbereich bewegen werden, drohen weitere Abschreibungen beim Verkauf der neuen Stahlwerke in Brasilien und den USA. Wer diese übernimmt, soll in den kommenden Wochen festgelegt werden Wenn das Ausmaß der finanziellen Belastungen feststehe, soll die endgültige Entscheidung fallen, ob tatsächlich eine Kapitalerhöhung nötig wird. Konkrete Emissionspläne könnten zusammen mit dem Verkauf der Stahlaktivitäten präsentiert werden, hieß es in Finanzkreisen. Eine solcher Doppelschlag würde am Kapitalmarkt gut ankommen. Das Unternehmen lehnte einen Kommentar dazu ab.
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