Finanzen

Maschinenbauer hoffen auf Öffnung des chinesischen Marktes

Parkverbot-Schild in Peking
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Ankündigung von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, den Marktzugang von ausländischen Firmen zu erleichtern und die Beschränkungen für Beteiligungen an chinesischen Unternehmen zu lockern, wird von der deutschen Wirtschaft gutgeheißen. Dietrich Birk, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Baden-Württemberg, sagte der Heilbronner Stimme (Donnerstagsausgabe): "Das ist grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings wird sich die Regierung in Peking an ihren Taten messen lassen müssen."
Entsprechende Ankündigungen hätte es bereits früher gegeben, ohne dass sich viel geändert hätte. "Vielleicht trägt ja der Handelsstreit mit den USA dazu bei, dass sich China dieses Mal ein Stück weit stärker öffnen wird." Birks Forderung: "Es muss es beiderseits Beteiligungsmöglichkeiten geben – aber es müssen faire Marktzugangsbedingungen und gegenseitig anerkannte Standards sowie Sicherheiten bei Investitionsmöglichkeiten sein." Und weiter: "Es gibt für deutsche und europäische Unternehmen immer noch zu wenig Möglichkeiten, sich ohne den Einfluss und den Vorgaben der kommunistischen Partei an Firmen zu beteiligen." Er hält eine abgestimmtes Vorgehen Europas für eine Verbesserung für richtig: "Lösungen müssen auf europäischer Ebene entschieden werden." Dabei sieht der VDMA-Geschäftsführer das Auftreten der chinesischen Unternehmen durchaus auch für seine Branche kritisch. "Die Chinesen setzen in ihrem aktuellen Fünf-Jahres-Plan auf qualitatives Wachstum." Und das nicht mehr nur in der Massenproduktion von relativ einfachen Maschinen. "Die Chinesen sind für uns im mittleren Segment des Maschinenbaus ein harter Wettbewerber." Und weiter: "Sie versuchen zunehmend, uns ins Spitzensegment abzudrängen." Dort sind die Volumen kleiner. Birk klagt außerdem über das zunehmend "aggressive Auftreten im Markt" der chinesischen Konkurrenz. Nach seiner Beobachtung sehen Unternehmen aus China und Taiwan in den politischen Verwerfungen zwischen Westeuropa und Russland nach dem Giftanschlag auf Sergei Skripal eine Chance gegen die deutsche Konkurrenz: "Unsere Wettbewerber versuchen diese Situation für sich zu nutzen." Und das in einer Zeit, in der die Maschinenbauer eher auf eine Lockerung der Sanktionen gegen Russland gehofft hatten. "Die Kommunikationswege verhärten sich zurzeit wieder, und das in einer Zeit, in der in der russischen Wirtschaft wieder verstärkt investiert wird", bedauert Birk. Als Wachstumschance auf den wichtigen internationalen Märkten sieht Birk die Digitalisierung. Für viele Unternehmen ist dieses Geschäft eine gute Differenzierungsmöglichkeit gegenüber der ausländischen Konkurrenz. "Das kann eine der Stärken des deutschen Maschinenbaus in der Zukunft sein." Doch die Zeit drängt: "Wir müssen da ganz klar vorpreschen, weil die Chinesen auch auf diesem Gebiet versuchen werden, uns hart anzugreifen."
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