Finanzen

HSH Nordbank steht vor Schrumpfkur

Banken-Hochhäuser
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die als erste deutsche Landesbank am Mittwoch privatisierte HSH Nordbank steht vor einer zwei Jahre langen Schrumpfkur. Das Geldhaus werde innerhalb recht kurzer Zeit deutlich schlanker dastehen, sagte Vorstandschef Stefan Ermisch dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).
"Es werden etliche Aufgaben nicht mehr nötig sein, und die Abbaubank wird es nicht mehr geben. Wir werden außerdem nicht profitable Randaktivitäten beenden, wie beispielsweise die opportunistische Handelsfinanzierung; und es werden Stellen wegfallen, weil wir eine kleinere und weniger komplexe Organisation sein werden", so Ermisch weiter. Der Vorstandschef kündigte an, die Bilanzsumme des ab Februar als Hamburg Commercial Bank firmierenden Instituts von derzeit 61 Milliarden Euro auf rund 55 Milliarden Euro zu verringern. Außerdem werde eine der drei Führungsebenen unter dem Vorstand wegfallen, weil die Abteilungs- und Teamleiter zu einer Managementstufe zusammengefasst würden. Auch werde es nicht mehr zwei Zentralen in Kiel und Hamburg geben. "Wir werden in Zukunft nur noch ein Hauptquartier haben, und das ist Hamburg. Kiel wollen wir künftig als Verwaltungsstandort nutzen", so Ermisch weiter. Schon im kommenden Jahr will die Bank laut Ermisch wieder einen Gewinn erzielen. Für das laufende Jahr hatte das Geldhaus nach früheren Angaben ohne Berücksichtigung möglicher Sondereffekte einen Verlust von 100 Millionen Euro erwartet. Bis Ende 2020 werde die Bank den Umbau im Wesentlichen umgesetzt haben, kündigte Ermisch an. Er selbst wolle der Bank noch bis Ende 2021 erhalten bleiben. "Ich gehe davon aus, dass ich noch etwa drei Jahre in der Bank bleiben werde", sagte der Vorstandschef. Falls sein Vertrag das ermögliche, wolle er sich auch persönlich an der Bank beteiligen. Die HSH Nordbank hatte sich in der Finanzkrise mit Schiffkrediten verspekuliert und musste vom Staat gerettet werden. Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein mussten das Geldhaus jetzt auf Geheiß der EU-Kommission privatisieren. Am Mittwoch wurde der eine Milliarde Euro schwere Verkauf an eine Investorengruppe rund um die US-Fonds Cerberus und J.C. Flowers besiegelt.
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