Finanzen

Bundesbank betreibt über 20.000 Konten für Mitarbeiter

GDN - Die Bundesbank betreibt für ihre Mitarbeiter und ehemalige Beschäftigte 21.500 Girokonten und 16.100 Wertpapierdepots. Auf Anfrage von "Handelsblatt-Online" hat die Notenbank erstmals über Details dieses Services für Mitarbeiter berichtet.
Demnach liegen durchschnittlich 18.600 Euro auf jedem Girokonto und 21.700 Euro auf jedem Depot. Die Bundesbank sieht in der Bank in der Notenbank nach eigenen Angaben ein wichtiges Mittel, um die "Attraktivität der Bundesbank als Arbeitgeber" zu stärken. Zuletzt war die Behörde mit derzeit 10.800 Mitarbeitern bereits dafür kritisiert worden, großzügige Immobilienkredite für Mitarbeiter und Vorstände zu gewähren. Die Kosten für die Konto- und Depotführung beziffert die Bundesbank gegenüber "Handelsblatt-Online" auf "unter sieben Millionen Euro". Der FDP-Bundestagsabgeordnete Volker Wissing, Mitglied des Finanzausschusses des Bundestages, kritisiert die Praxis: "Das Kernaufgabengebiet der Bundesbank ist die Geldpolitik und nicht die Führung privater Konten." Die Bundesbank dürfe nicht in eine Situation geraten, in der ihr die unabhängige Wahrnehmung ihrer Aufgaben aufgrund eigener Geschäftsbankaktivitäten erschwert wird. Für die Mitarbeiter hat das Konto bei der Bundesbank einen wichtigen Vorteil: Die Zentralbank kann praktisch nicht pleite gehen.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.