Reisen

Zweifel an Job-Zielen der Bahn

ICE-Lokführer bei der Deutschen Bahn
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Ankündigung der Deutschen Bahn AG (DB), im laufenden Jahr 22.000 neue Stellen zu besetzen, stößt bei der deutschen Wirtschaft auf große Skepsis. Dem Focus sagte der Arbeitsmarktexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), Oliver Stettes: "22.000 neue Beschäftigte zu finden, das wird dauern. Mit Blick auf das Ziel der Deutschen Bahn, vor allem Lokführer, Instandhalter und Fahrdienstleiter zu suchen, halte ich das Versprechen für unrealistisch."
Der Vorsitzende der Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, schloss sich der Skepsis an: "Dazu braucht die Bahn erst einmal kluge Ideen", so der GDL-Chef. Die hohe Bedarfswelle von jährlich 1.500 Lokführern halte die nächsten fünf bis zehn Jahre an, betonte Weselsky in Focus. Mit der Ankündigung, Züge autonom fahren zu lassen, schrecke die DB außerdem den Nachwuchs ab. Auch der Beruf des Instandhalters sei lange vernachlässigt worden. Nach neuesten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) dürfte es der Bahn in der Tat sehr schwerfallen, freie Stellen zu besetzen. In der neuesten BA-Engpassanalyse für Fachkräfte (Stand: Oktober 2018) betrug die durchschnittliche Vakanzzeit einer freien Lokführerstelle 147 Tage. Auf 100 Lokführerjobs kamen rechnerisch 30 Interessenten. In der Berufsgruppe "Überwachung, Wartung Eisenbahninfrastruktur" dauerte es 195 Tage, bis eine freie Stelle besetzt werden konnte.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.