Finanzen

Umfrage: Wählerische Azubis schaden der Ausbildungsbilanz

GDN - Jedes fünfte Ausbildungsunternehmen kann Lehrstellen nicht besetzen, weil die Bewerber die Plätze gar nicht erst antreten. Vielfach bleiben sie dann dauerhaft unbesetzt.
Das geht nach Information des "Handelsblatts" (Dienstagausgabe) aus der neuen Ausbildungsumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages hervor, die der Verband an diesem Dienstag vorstellt. "Leider bleiben viele Plätze unbesetzt, weil Jugendliche den Betrieb nicht informieren, wenn sie eine Alternative gefunden haben", sagte der Vize-Hauptgeschäftsführer des DIHK, Achim Dercks, dem "Handelsblatt". Das Problem ist Teil der Entspannung am Lehrstellenmarkt: Weil die Zahl der Schulabgänger sinkt und ein immer größere Teil von ihnen ein Studium anpeilt, wächst die Konkurrenz um die verbleibenden Anwärter. Besonders groß ist nach der neuen DIHK-Umfrage das Problem bei Banken und Versicherungen: hier melden 37 Prozent offenen Stellen weil Lehrlinge ihren Vertrag noch vor dem ersten Tag wieder lösen. Mit 28 Prozent ist der Anteil auch im Gastgewerbe immer noch besonders hoch. Hier gibt es jedoch immerhin Zeichen der Besserung: Im Vorjahr lag der Wert noch bei 31 Prozent. Bei IT/Medien hingegen ist das Problem mit elf Prozent der Betriebe am geringsten. Dieser Branche scheint es besonders gut zu gelingen, Jugendliche an sich zu binden. Allerdings ist sie auch am stärksten davon betroffen, nicht ausreichend geeigneten Bewerber für die ihre Berufe zu finden: Der Anteil hat sich von 60 Prozent auf 73 Prozent im IT und 78 Prozent im Medien-Bereich drastisch erhöht.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.