Kultur

3sat-Preis für Ersan Mondtag beim 56. Theatertreffen

Keine Aufführungen im Festival möglich


(Quelle: Birgit Hupfeld)
Ersan Mondtag
(Quelle: Thomas Schröder)
GDN - Der Theaterregisseur Ersan Mondtag erhält den mit 10.000 Euro dotierten 3sat-Preis beim diesjährigen Theatertreffen für seine Inszenierung “Das Internat“ am Schauspiel Dortmund. Leider kann die Inszenierung im diesjährigen Theatertreffen nicht gezeigt werden.
“Ersan Mondtag zeigt sich in “šDas Internat“˜ einmal mehr als bildmächtiger Regisseur, der gekonnt mit den Ängsten der Zuschauer spielt. Märchen- und Horrormotive und ihre vielfältigen Assoziationsmöglichkeiten verknüpft er zu einer spektakulären Feier des Unheimlichen. Kongenial verbindet er Regie, Bühne und Kostüm zu einer Installation der Angst, einem Diorama der Unterdrückung“, urteilte die 3sat-Preis-Jury, bestehend aus Shirin Sojitrawalla (Theaterkritikerin und Mitglied der Theatertreffen-Jury), Wolfgang Horn (Redakteur in der ZDF-Redaktion Musik und Theater) und Daniel Richter (Leitender Dramaturg des Theatertreffens).
Ersan Mondtag, 1987 in Berlin geboren, arbeitet an der Schnittstelle von Theater, Musik, Performance und Installation. Er inszenierte u.a. am Thalia Theater Hamburg, am Schauspiel Frankfurt, am Berliner Ensemble, am Maxim Gorki Theater, am Theater Bern, am Schauspiel Köln und an den Münchner Kammerspielen. Das Fachmagazin Theater heute kürte Mondtag zum Nachwuchsregisseur des Jahres 2016. Gleichermaßen wurde er in den Kategorien Nachwuchsbühnenbildner des Jahres und Kostümbildner des Jahres ausgezeichnet. Mit seinem Stück “Tyrannis“ (Staatstheater Kassel) wurde Mondtag zum Theatertreffen 2016 eingeladen. Seine Inszenierung “Die Vernichtung“, die am Theater Bern produziert wurde, brachte ihm 2017 die zweite Theatertreffen-Einladung ein.
Verwunderlich ist, dass die prämierte Produktion “Das Internat“ “aufgrund von Schwierigkeiten bei der Termin- und Spielstättenfindung“, wie es in der Pressemitteilung heißt, im Rahmen des Theaterfestes nicht gezeigt werden kann. Zu der Nicht-Aufführung des Stückes gab Ersan Mondtag an, als Autor, Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner der Produktion in der "Problembehandlung" nicht involviert gewesen zu sein, ihm bis heute eine plausible Erklärung schuldig geblieben sei und er über die tatsächlichen Gründe der Absage nur spekulieren könne.
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