Finanzen

Princeton-Historiker: IWF sollte sich schnell aus Troika zurückziehen

GDN - Der britische Wirtschaftshistoriker Harold James hat sich für einen möglichst schnellen Rückzug des Internationalen Währungsfonds (IWF) aus der Troika der Euro-Retter ausgesprochen. "Es geht um ein innereuropäisches Problem, das die Europäer selbst lösen sollten", sagte James, der an der US-Eliteuni Princeton lehrt, während eines "Handelsblatt"-Streitgesprächs mit dem Ökonomen Max Otte (Montagausgabe).
James glaubt, dass die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren griechischen Schuldenschnitt hoch ist, warnte aber davor, diesen Schritt zu schnell zu gehen. Ein entscheidender Grund für die Wachstumsschwäche der europäischen Wirtschaft ist nach James‘ Ansicht die Abhängigkeit des europäischen Mittelstandes von den Krediten schwächelnder Banken. "Die Kapitalmarktlösung ist ein Weg aus dem Dilemma", sagte James, der vorschlägt, die Kapitalmärkte nach amerikanischem Vorbild stärker auch für die Finanzierung von kleinen Unternehmen zu öffnen. "Wir müssen Risiken verteilen und nicht zusammenbinden", so James.
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