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Birkenstock legt Schließung des Werks in Hessen nach Protesten auf Eis

GDN - Der traditionsreiche Schuhersteller Birkenstock verschiebt nach massiven Protesten die vor zwei Wochen angekündigte Verlagerung eines Werks aus dem osthessischen Uerzell nach Görlitz in Sachsen um mehrere Monate. Grundsätzlich aber halte die Firmenspitze an dem Plan fest, sagte Geschäftsführer Oliver Reichert dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).
Statt einer Schließung des Standorts in Hessen laufen jetzt Gespräche mit Investoren, die Teile der Mannschaft übernehmen könnten. "Wir sind 240 Jahre alt und haben daher eine dicke Haut. Aber wir finden es schade, dass man mit einer Traditionsmarke so umgegangen wurde", sagte Reichert. Arbeitnehmervertreter hatten den Wahlkampf im Bund und im Land Hessen genutzt, um Unterstützung für den Kampf gegen die Werksverlagerung bekommen. "Es fällt uns gerade sehr leicht, hochrangige Politiker zu finden, die das skandalisieren", sagte Daniel Müller von der örtlichen IG Metall dem "Handelsblatt". Birkenstock habe Wachstumspläne, betonte Birkenstock-Chef Reichert. So solle die Stückzahl in den nächsten fünf bis acht Jahren verdoppelt werden. Die Zahl der Länder, in denen Birkenstock aktiv ist, solle von 80 auf 130 steigen, die Zahl der eigenen Läden von 25 auf bis zu 150. "Deshalb stellen wir neue Leute ein, gerade erst 30 Fachkräfte im Vertrieb, außerdem etliche in der Produktion", sagte Reichert. "Um Arbeitsplatzabbau geht es uns überhaupt nicht. Für diese Kraftanstrengung brauchen wir jeden, den wir kriegen können." Birkenstock begründet die geplante Verlagerung von 281 Arbeitsplätzen damit, dass das alte Produktionsgebäude in Hessen mit drei Geschossen ineffizient sei, während in Görlitz eine firmeneigene Halle halb leer stehe. Zudem müsse Birkenstock in Görlitz keine Miete zahlen.
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