Finanzen

Ifo-Chef Sinn legt sich mit der EU an

GDN - Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, sieht das deutsche Sozialversicherungssystem durch die Zuwanderung von Leistungsempfängern aus Südosteuropa gefährdet. Sinn widersprach dem Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge damit auf einer Konferenz in Brüssel der EU-Kommission, die entsprechende Warnungen deutscher Kommunen für übertrieben hält.
Die Kommission glaube, "sie müsse die Zahlen kleinreden", so Sinn. Nach seinen Angaben stieg die Zahl der Hartz-IV-Empfänger aus Rumänien und Bulgarien in Deutschland zwischen 2008 und 2013 um 212 Prozent auf 35.000. "Wenn wir nichts tun, opfern wir den Sozialstaat", mahnte Sinn. Vor allem die Zuwanderung von Sinti und Roma sei problematisch. Die jüngste Entscheidung eines deutschen Gerichts, einer Roma-Familie Hartz IV zuzusprechen, könne 130.000 neue Anträge auf diese Sozialleistung bedeuten. Für die EU-Kommission bekräftigte hingegen der Direktor ihrer Generaldirektion Beschäftigung und Soziales, Georg Fischer: "Ich sehe keinen Beweis für den massiven Bezug von Sozialleistungen."
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