Finanzen

Amazon schlägt harte Töne gegenüber Verdi an

GDN - Der US-Vorstand des Internetkonzerns Amazon setzt im Weihnachtsgeschäft auf einen direkten Konfrontationskurs mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Im Interview mit der "Welt" sagte Amazons Logistik-Vorstand Dave Clark. mit Streiks im Weihnachtsgeschäft schieße Verdi in Sachen öffentliche Wahrnehmung ein Eigentor.
Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die "Weihnachtsgeschichte des Grinch, der Weihnachten gestohlen hat". Verdi wolle dieser Grinch sein - "und niemand mag den Grinch. Das ist etwas, was wir nicht verstehen: Warum sollen wir uns von jemanden zur Zusammenarbeit erpressen lassen, der damit droht, das Weihnachtsfest für Kinder zu ruinieren? Die überwiegende Mehrheit unserer Angestellten wollen vor allem ein gutes Weihnachtsgeschäft abliefern". Man werde sehen, wie viele tatsächlich dem Aufruf von Verdi folgen. Dave Clark leitet als Amazons "Vice President Worldwide Operations and Customer Service" die globale Logistik-Expansion des Versandriesen aus Seattle. Das Vorstandsmitglied ist damit auch für die deutschen Versandzentren zuständig und lehnt alle formellen Gespräche mit Verdi über einen Tarifvertrag ab: "Wir pflegen eine direkte Beziehung mit unseren Leuten: durch Betriebsräte und Mitarbeiterforen, und durch viele Möglichkeiten zum Feedback. Verdi ist nicht Teil dieser Beziehung, deswegen verwende ich nicht viel Zeit für sie." Clark erklärte, anders als im vergangenen Jahr werde Amazon Deutschland in diesem Jahr versuchen, seine mehr als 14.000 Saisonarbeitskräfte für die Weihnachtszeit nicht aus EU-Nachbarländern zu rekrutieren: "Dieses Mal werden wir keine Saisonmitarbeiter aus anderen Ländern bei uns unterbringen, stattdessen werben wir lokale Kräfte an. Dank des Ausbaus des deutschen Netzwerks in den vergangenen Monaten - etwa mit dem neuen Versandzentrum in Brandenburg - müssen wir in dieser Weihnachtssaison nicht improvisieren."
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