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SPD: Gröhe soll "Pille danach" freigeben

Hermann Gröhe
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die SPD verstärkt den Druck auf Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), die "Pille danach" von der Rezeptpflicht zu befreien. "Die Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass die "Pille danach" dazu beiträgt, Schwangerschaftsabbrüche zu verhindern", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Sozialdemokraten, Hilde Mattheis, der "Welt".
Sie forderte den Minister auf, das Votum des Expertenausschusses für Verschreibungspflicht und die Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern bei seiner Entscheidung einzubeziehen und die Rezeptpflicht des Verhütungsmittels aufzuheben. Zuvor hatte Gröhe eine Freigabe der "Pille danach" abgelehnt. Der CDU-Politiker warb für einen "zügigen, diskriminierungsfreien Zugang" zu dem Verhütungsmittel und für "gute Beratung". Das sei "am besten gewährleistet, wenn es bei der Verschreibungspflicht bleibt", sagte Gröhe im Interview der "Welt am Sonntag". Damit folgt er nicht dem zuständigen Sachverständigenrat für das Gesundheitswesen, der die Aufhebung der Rezeptpflicht empfiehlt. Am kommenden Donnerstag wird sich der Bundestag mit dem Thema befassen. Gröhe warnte vor einer "Debatte mit Schaum vor dem Mund". Es handele sich nicht um eine "Abtreibungspille". Es gehe weder darum, vermeintlichen Sittenverfall zu bekämpfen noch darum, die Selbstbestimmung von Frauen einzuschränken. "Es geht darum, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und die Frauengesundheit bestmöglich zusammenzubringen", betonte der Minister. Bei der "Pille danach" handele es sich um einen Wirkstoff, der in Einzelfällen auch schwerere Nebenwirkungen habe, sagte Gröhe. "Und wir können in Deutschland eine zügige ärztliche Beratung ermöglichen - meist innerhalb weniger Stunden." Auch die Sexualaufklärung sei gut. "Bei uns sind die Schwangerschaftsabbrüche von Teenagern rapide gesunken, während sie in anderen Ländern mit rezeptfreier "Pille danach" sogar angestiegen sind", berichtete der Minister.
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