Lokales

Polizei hält Prostitution-Maßnahmen im Saarland für wirkungslos

GDN - Die saarländische Polizei hält wenig von dem "Maßnahmenpaket zur Eindämmung der Prostitution", das von der Landesregierung vergangene Woche verabschiedet wurde. "Die geplanten Neuregelungen im Saarland werden die Prostitution nicht nachhaltig eindämmen", sagte Ewald Dörr, Dezernatsleiter der Abteilung für Menschenhandel und Schleusungskriminalität bei der saarländischen Polizei, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.).
Vorgesehen ist in dem Paket eine neue Sperrbezirksverordnung für Saarbrücken, nach der Straßenprostituierte nur noch nachts und auf wenigen Straßenabschnitten arbeiten dürfen. So werde die Prostitution zwar aus dem Straßenbild verschwinden, aber nicht abnehmen, sondern sich in Privatwohnungen verlagern, sagte Dörr der F.A.S. weiter. Für die Polizei gebe es zudem keine Möglichkeit, die ebenfalls geplante Kondompflicht für Freier und Prostituierte überhaupt zu kontrollieren. Das neue Gesetz sieht vor, einen Verstoß gegen die Kondompflicht mit Strafzahlungen bis zu 5000 Euro zu ahnden. Nach Schätzungen der Polizei arbeiten derzeit 1200 bis 1500 Prostituierte im Saarland, hauptsächlich aus Rumänien und anderen Ländern Osteuropas. Bereits jetzt komme ein wesentlicher Teil der Freier aus Frankreich. Voraussichtlich im Sommer wird dort ein neues Gesetz in Kraft treten, welches die Bestrafung von Freiern vorsieht.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.