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50 Tonnen Kokain landen jährlich im Hamburger Hafen

Schwarze Gang findet 31 Kilo


Kokain im ganzen Schiff verteilt (Quelle: ZFA Hamburg)
GDN - Mitarbeitern des Zollfahndungsamtes Hamburg - unter Mitarbeit der so genannten "Schwarzen Gang" - gelang es 31 Kilo Kokain in den Laderäumen eines aus Südamerika kommenden Frachters zu beschlagnahmen. Der Straßenverkaufswert hätte bis zu 3,1 Millionen Euro betragen.
Die so genannte "Schwarze Gang" - bestehend aus 43 Männern und einer Frau - sind Mitarbeiter der "Kontrolleinheit See" (vormals Wasserzoll) Hamburg, die deswegen so genannt werden, weil sie stets in schwarzen Overalls auftreten. Nach den Durchsuchungen an Bord und unter Deck - insbesondere auch im Maschinenraum - sind die Gesichter oftmals mehr schwarz, als weiß.
Obwohl es sich bei diesen 31 Kilo Kokain nur um einen Tropfen auf den berühmten "glühenden Lavastein" handelt, ist es ein weiterer Schlag gegen weltweit agierende Drogenkartelle. Bianka Gülck, Pressesprecherin des Hauptzollamts Hamburg-Hafen: "Dieser Fund zeigt erneut, dass der Ausbau der so genannten 'Schwarzen Gang' nach der Auflösung des Freihafens eine richtige Entscheidung war".
Allein kolumbianische Kartelle schaffen es pro Jahr weltweit rund 1.000 Tonnen Kokain - wovon knapp die Hälfte nach Europa gelangt - an Zwischenhändler zu liefern. Nur der geringste Teil davon wird überhaupt vom Zoll aufgespürt.

Davon gelangen jährlich, nach Schätzungen des Zollfahndungsamtes Hamburg, bis zu 50 Tonnen über den Hamburger Hafen. Von dort wiederum verteilen Drogenkuriere den Stoff in ganz Deutschland.
Im April diesen Jahres konnte die britische Küstenwache auf einem Schiff vor der Küste Schottlands mehr als zwei Tonnen Kokain aufspüren. Das einer ukrainischen Firma gehörende, und auf den Marshallinseln im Pazifik registrierte, Schiff war zuvor Mitarbeitern französischer Zollbehörden aufgefallen, da es eine unübliche Schiffsroute von den kanarischen Inseln direkt Richtung Nordeuropa genommen hatte - zuvor war das Schiff aus Südamerika gekommen.
Hintergrund

Erhält ein kolumbianischer Bauer in der Regel zwischen 620 und 710 Euro (700 - 800 US-Dollar) je Kilo Kokapaste, kassiert ein Drogenkurier bzw. Importeur bereits 2.700 Euro (3.000 US-Dollar) je Kilo. In Deutschland kostet ein Kilo nahezu reines Kokain - mit einem Reinheitsgehalt von etwa 90 Prozent - derzeit etwa 30.000 Euro und Dealer können nach mehrmaligen Strecken bis zu 100.000 Euro an Straßenverkaufswert erzielen.
Im Durchschnitt liegt der Preis für einen Gramm gestrecktes Kokain zwischen 60 und 80 Euro, kann aber je nach Bundesland und Anlass auf bis zu 100 Euro ansteigen.

In dem Reinheitsgehalt von bis zu 90 Prozent gelangt es daher niemals zum Konsumenten - auf dem Weg dorthin wird es in der Regel vier bis fünf Mal "gestreckt". Im schlimmsten Fall enthalten straßenfertige Portionen nur noch 7 Prozent Anteil an reinem Kokain. Der Rest besteht üblicherweise aus Rattengift, Kalk oder sogar Waschpulver.
Um stärkere Dosierungen vorzutäuschen werden häufig auch psychoaktive Substanzen mit unter das Kokain gemischt.

Infolgedessen kommt es beim Konsum von Kokain sehr häufig zu Kreislaufversagen, Ohnmacht, Psychosen, und Wahnvorstellungen. Ein Muskelzerfall gehört dabei zu den langfristigen Schäden von Drogensüchtigen.

Vielen Konsumenten - insbesondere jüngere - ist auch nicht bewusst, welche gesundheitlich enorm gefährliche Substanzen zum Strecken von Drogen verwendet werden - jeder Dealer behauptet ohnehin stets das reinere Kokain zu verkaufen.
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