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Arabische Verbrecher-Clans regieren den Shisha-Markt

10 Tonnen Wasserpfeifentabak entdeckt


10 Tonnen Wasserpfeifentabak beschlagnahmt (Quelle: JBM|News / Zollamt Linz Wels)
(Quelle: JBM|News / Zollamt Linz Wels)
GDN - Die Zollfahndung des Zollamts Linz Wels (Österreich) beschlagnahmte nach umfangreichen Ermittlungen in Deutschland und Österreich mehr als 10 Tonnen Wasserpfeifentabak. Mit dieser sichergestellten Menge hätte ein Gewinn von über 600.000 Euro erzielt werden können.
Durch gezielte Hinweise des Zollfahndungsamtes Essen gelang es den Zollbehörden in Linz Wels (Österreich) einen Afghanen und weitere fünf arabisch-stämmige Mittäter dingfest zu machen.

Der Afghane beschäftigte sich bereits jahrelang in großem Stil mit dem Schmuggel und dem Verkauf von illegalem Wasserpfeifentabak aus dem Iran und belieferte grenzübergreifend zahlreiche Shisha-Bars und Lounges, unter anderem nach Deutschland, England und Österreich.

Erste Ermittlungen der Ermittler ergaben, dass der Afghane in der Vergangenheit bereits mehr als 20 Importe nach Österreich auf den Namen seiner Mutter durchgeführt hatte. Der afghanische Geschäftsmann war den deutschen Fahndern vom Zollfahndungsamt Essen bereits bekannt.
Regale voller illegalem Wasserpfeifentabak
Quelle: JBM|News / Zollamt Linz Wels
Bereits Im August 2014 konnte ihm in Deutschland der illegale Handel mit knapp 800 Kilo Wasserpfeifentabak sowie die Lieferung weiterer 100 Kilo über Deutschland nach England nachgewiesen werden. Schließlich nahmen Fahnder des Zollfahndungsamtes Essen, die seit Jahren umfangreiche Erfahrungen im Bereich Wasserpfeifen-Kriminalität haben, mit den Kollegen der Zollverwaltung in Linz Wels Kontakt auf und bildeten die Sondereinsatzgruppe “Joint Investigation Team“. Gemeinsam sollte so der grenzüberschreitende Austausch von Fahndungsergebnissen unbürokratischer erfolgen. “Die Zollbehörden in Österreich wurden durch Hinweise aus Essen hinsichtlich des illegalen Wasserpfeifentabaks erst sensibilisiert, da in Österreich keine so harten Beschränkungen hinsichtlich der Zusätze von Glycerin gelten, wie in Deutschland“, so Ruth Haliti - Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes Essen - gegenüber JBM|News.
Wasserpfeifentabak der Firma Al Fakher
Quelle: JBM|News / Zollamt Linz Wels
Als es im März 2015 zum Verdacht eines weiteren Imports nach Österreich kam, ordnete die zuständige Staatsanwaltschaft Korneuburg in Österreich die Durchführung von Observationen und Telefonüberwachungen an. Im Mai 2015 dann der erhoffte Hinweis: Eine aus dem Iran stammende Lieferung am Flughafen Wien konnte dem Afghanen zugeordnet werden. Was der Schmuggler nicht wusste: Bei der Abholung der Ware wurde dieser von Fahndern laufend observiert. Nach Entladung der Ware in zwei Lager-Räumlichkeiten in Linz und im Geschäft der Mutter erfolgte dann der Zugriff durch die Beamten der Zollfahndung - die Handschellen klickten. Bei der Durchsuchung der Räumlichkeiten wurden mehr als zehn Tonnen Wasserpfeifentabak sichergestellt - der Afghane sitzt bereits in der Justizanstalt Korneuburg in Haft. Gegen die anderen fünf Täter wird wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Schmuggels bei der österreichischen Staatsanwaltschaft ermittelt. Durch die umfangreichen Ermittlungen wurden außerdem eine hohe Anzahl von Abnehmern in Deutschland und Österreich identifiziert, die demnächst unangenehmen Besuch von der Justiz zu erwarten haben.
Shisha-Trend - Ausufernde Kriminalität?
Shisha-Bars, Shops oder auch Shisha-Lounges - hört sich doch eigentlich sehr plauschig an. Gemütlich mögen sie sein - nur wenige allerdings wissen, dass diese Läden fast ausschließlich von Verbrecher-Clans betrieben werden oder unmittelbar unter deren Kontrolle sind - ein weiteres Standbein organisierter Kriminalität in Deutschland.

Dabei handelt es sich bei diesen Clans - der Justiz nur zu gut bekannt - um Hunderte von Kurden-Familien, die vermeintlich aus dem Libanon stammten und sich bereits vor Jahren in den Großstädten, darunter Bremen, Berlin, Dortmund, Hannover oder Essen, niedergelassen haben.
Deren eigentlichen Wurzeln liegen nach Ermittlungen aber in der Türkei. Als vermeintlich politisch verfolgte Flüchtlinge gelangten sie - ohne Pässe - nach Deutschland und gaben sich als verfolgte Minderheit aus dem Libanon aus.

“Der Trick war uns nicht unbekannt. Dennoch konnten wir sie nicht wieder in die Türkei zurückschicken, da sie ohne Pässe dort nicht aufgenommen worden wären. Und in den Libanon konnten wir sie auch nicht abschieben“, so ein Zollfahnder aus Bremen, der aus ermittlungstechnischen Gründen nicht genannt werden will.
“Diese Clans sind bundesweit verstreut und leben in einer Parallelgesellschaft, fern ab der deutschen Justiz und üben eine Eigengerichtsbarkeit aus. Sie erkennen deutsches Recht einfach nicht an“, so der Informant weiter.

Anfänglich erzielten diese Familien-Clans - oft neben Sozialhilfe und freiem Wohnraum - ihr Geld mit Bordellen, Drogen und Waffen. Seit einigen Jahren nunmehr betreiben sie deutschlandweit Hunderte von Shisha-Lounges, Bar´s und Kioske, in denen Wasserpfeifentabak - meist illegal - vertrieben wird.
Wasserpfeifentabak mit Glycerin gestreckt
Quelle: JBM|News / Zollamt Linz Wels
Dabei treten sie persönlich selten in den Vordergrund. Billige Arbeitskräfte arbeiten in den Cafés und Lounges für sie. Nicht selten handelt es sich bei den Mitarbeitern um illegale Migranten, die aus den riesigen Gewinnen der Betreiber ´schwarz´ bezahlt werden - darunter oft afrikanischer, afghanischer und libanesischer Herkunft. Allein 25 arabische Großfamilien soll es in Berlin geben, von denen die meisten der rund 350 Familienmitglieder der Polizei nur zu gut bekannt sind. Aber obwohl regelmäßig gegen diese Familien ermittelt wurde und es zu Prozessen kam - die mitunter sogar mit Verurteilungen endeten - ist die Macht der Araber-Clans ungebrochen. Auch mit Schutzgelderpressung und EC-Karten-Betrug machen die Clans riesige Gewinne - finanzieren sich damit ihre kostspieligen Luxus-Fahrzeuge, Uhren für fünfstellige Beträge oder Luxus-Villen. Das Oberhaupt einer berühmt-berüchtigten Familie residiert inzwischen in einer Luxus-Villa im Südosten Berlins - ironischerweise - mit direktem Blick auf das örtliche Polizeirevier, wie der ´Berliner Kurier´ weiß.
“Wenn die Kollegen zur Arbeit kommen und jeden Morgen das schicke Haus der Familie mit drei Luxuswagen davor sehen, was glauben Sie, wie sich das anfühlt“, so ein Ermittler aus Berlin.

Während polnische und vietnamesische Täter den Zigarettenhandel im Griff haben, sind arabische und türkische Schmuggler auf Shisha-Tabak spezialisiert.

Das Geschäft mit dem bundesweiten Bedarf an Wasserpfeifentabak bringt Millionen ein - das zeigt auch die stark ansteigende Anzahl von Shisha-Bars und den Verkäufen von Wasserpfeifentabak an Kiosken.

"Der Schmuggel von Wasserpfeifentabak und die hohen Gewinnspannen sind in der Öffentlichkeit kaum bekannt", sagte der Sprecher des Berliner Zollfahndungsamtes, Norbert Scheithauer.
Shisha-Bars - Sie schießen wie Pilze aus dem Boden
Der Bezirk des Hauptzollamts Dortmund erstreckt sich über den östlichen Teil des Ruhrgebiets, das westliche Sauerland bis zum Siegerland. Gab es im März 2014 noch 54 Shisha-Cafés, ist deren Zahl bereits im Juli 2014 sprunghaft um mehr als das Doppelte - auf 120 - gestiegen. Eine für den Zoll erschreckende Prognose.

“Sie schießen wie Pilze aus dem Boden“, so Pressesprecherin Andrea Münch vom Hauptzollamt Dortmund gegenüber JBM|News. “Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2015 bereits 72 Strafverfahren und 57 Bußgeldverfahren gegen die Betreiber der Cafés eingeleitet. Die Anzahl der Cafés, die sich an die Steuergesetze halten, liegt unter drei Prozent“, so Münch weiter.
Bereits im vergangenen Jahr zeigte sich Norman Wiesemeyer, Kontrollbeamter beim Hauptzollamt Dortmund, in einer Pressemitteilung besorgt: “Der Hang zum Gesetzesverstoß ist ungebrochen. Die ganze Bandbreite der Verstöße gegen die Steuergesetze wird genutzt, vom portionsweisen Verkauf über das Strecken des Tabaks bis hin zur Verwendung von unversteuertem Wasserpfeifentabak.

Doch die zu erwartenden Strafen sind in Deutschland so gering, dass es sich für die Clans allemal rechnet, ihren illegalen Geschäften weiter nachzugehen.
Wer das möglich macht: Die Konsumenten, zu denen auch immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene zählen. Bei ihnen liegt das Rauchen von Wasserpfeifen sehr im Trend. Vier von zehn Jugendlichen haben es schon einmal probiert.

Insbesondere fehlt den Konsumenten das Bewusstsein, dass sie diese kriminellen Clans erst reich machen. Solange der Konsum ausufernd zunimmt, wird auch der Schmuggel mit illegalem Wasserpfeifentabak rasant weiterwachsen.

Im Dezember 2014 beschlagnahmten Mitarbeiter vom Hauptzollamt München bei einem einzigen Ladenbesitzer in der Innenstadt 145 Kilo unversteuerten Wasserpfeifentabak in einer Shisha-Bar.
Konsumenten machen Verbrecher-Clans reich
Quelle: fotolia.com/teraskarina
Allein im Jahr 2014 zog das Hauptzollamt in Dortmund mehr als 20 Tonnen unversteuerten Wasserpfeifentabak aus dem Verkehr - für die kommenden Jahre wird mit weiter ansteigenden Zahlen gerechnet, so nach Schätzungen des Zoll. Bei einer Tabaksteuer von 35 Euro je Kilo sind allein für 2014 über 700.000 Euro an Steuerhinterziehung verhindert worden. Der Schwarzmarkt-Wert hingegen liegt weit höher: 1,2 Millionen Euro. Berlin meldete schon im Januar 2015 den Abtransport von zwei Tonnen. Ende August kassierten Zollfahnder in Gelsenkirchen - neben zahlreichen Waffen und Bargeld - 1,2 Tonnen unversteuerten Wasserpfeifentabak. Der Zoll hat bereits angekündigt in Nordrhein-Westfalen die Fahndung nach organisierten Banden extrem zu verstärken, die zunehmend Shisha-Tabak aus dem Nahen Osten einschmuggeln.
Wasserpfeifentabak - Sorten und Herkunft
Der Wasserpfeifentabak ist ein feuchter Tabak, der aus einer Mischung von Rohtabak, Melasse und Glycerin besteht. Er ist deutlich feuchter als Pfeifen- oder Zigarrentabak. Vor allem im europäischen Raum wird aromatisierter Tabak in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen geraucht.

Die wohl bekannteste Richtung ist Doppelapfel, Kirsche, Minze, Orange, Zitrone, Mango, Vanille, Banane, Cappuccino, Karamell, Lakritze, Kokosnuss, Multifrucht, Rose, Traube, Erdbeere, Pfirsich, Melone und Cola. Die Tabakindustrie kreiert beständig neue und ungewöhnliche Geschmacksrichtungen, so gibt es mittlerweile Basilikum- und Bier-Tabak.
Zu den bekannten Produzenten des Tabaks gehören die ägyptische Firma ´Nakhla Tobacco´, ´Al Waha´ aus Jordanien sowie ´Al Fakher´, ´Soex´und ´Serbetli´. Inzwischen gibt es etwa 30 größere Hersteller von aromatisiertem Shisha-Tabak.

Angebaut wird der Wasserpfeifentabak meist im Orient. In Containern gelangt er auf Schiffen vom Libanon oder von Ägypten aus nach Europa in die Häfen - dann auf dem Landwege mit Lastwagen über Osteuropa, Holland oder Belgien nach Deutschland. Auch auf dem Luftwege gelangt tonnenweise Wassertabak nach Europa.
Gesundheitliche Risiken
Nicht nur, dass der große Reibach mit unversteuertem Tabak die Kassen - vorbei an der Steuer - der Gauner füllt, nein, sie ´strecken´ den Tabak auch noch. Nicht selten auch mit giftigen Substanzen. Dazu zählen - neben überhöhten Glycerinmengen um ein Vielfaches - Waschmittelsubstanzen und Nagellack.

Wasserpfeifentabak kann grundsätzlich in Deutschland zwar legal vertrieben und erworben werden, allerdings muss der Tabak versteuert sein - erkennbar durch die als Siegel angebrachte deutsche Steuerbanderole - und er darf den vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Feuchtigkeitsgehalt von fünf Prozent nicht überschreiten.
Allerdings weist der aus den Ursprungsländern eingeschmuggelte Wasserpfeifentabak oft eine sehr viel höhere Feuchtigkeit auf - nicht selten bis zu 40 Prozent. Der Effekt: Der aromatische Tabakrauch wirkt dann kälter und kann tiefer inhaliert werden. Der Feuchtigkeitsgehalt wird bei der Schmuggelware durch die Zugabe von Zuckermelasse und vor allem Glycerin geregelt.

Allerdings birgt der so versetzte Tabak die Gefahr größerer gesundheitlicher Risiken: Verbrennt Glycerin, erzeugt es gesundheitsschädliche Substanzen, die durch den Wasserpfeifen-Raucher inhaliert werden.
Klassische Shisha
Quelle: fotolia.com / Lucky Dragon
Bei einer Shisha Sitzung wird laut Weltgesundheitsbehörde etwa so viel Rauch inhaliert, wie bei 100 filterlosen Zigaretten. Eine Studie des Bundesinstituts für Risikoforschung (BfR) zufolge, wurden bei Untersuchungen im Rauch von Wasserpfeifen auch krebserzeugende Schadstoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Nitrosamine nachgewiesen, die zu Lungenkrebs und Tumoren an den Lippen führen können. Da der Tabak nicht verbrennt, sondern bei niedrigen Temperaturen schwelt, entstehen besonders viele Gifte. Da der Rauch auch kälter ist als bei Zigaretten, werden - neben Kohlenmonoxid - die Schwermetalle Chrom, Nickel oder Blei viel tiefer in die Lungen gezogen, so die Studie weiter.
Die Shisha - Aufbau und Funktionsweise
Eine ´Shisha´ - in Deutschland umgangssprachlich auch ´Schischa´ genannt - hat ihren Ursprung in den arabischen Ländern. Sie besteht - je nach Variante - aus einem Glaskolben (Bowl), einer Rauchsäule, einem Tabakkopf und Schlauch sowie austtauschbarem Mundstück, mit oder ohne Filter bestückt.

Der Glaskolben wird teilweise mit Wasser gefüllt und mit der Rauchsäule luftdicht verschlossen - der Schaft der Rauchsäule reicht dabei unter die Wasseroberfläche im Glaskolben.

Auf die Rauchsäule wird der Tabakkopf gesteckt, mit 5 bis 10 Gramm Wasserpfeifentabak befüllt und - je nach Ausführung - mit einem Sieb oder gelochter Alufolie bedeckt.
Dabei darf die Alufolie bzw. das Sieb nicht mit dem Tabak in Berührung kommen, damit der Tabak nicht verbrennt - üblicherweise bleibt ein Zentimeter Abstand.

Auf die Alufolie bzw. dem Sieb wird dann mit einer Shisha-Zange ein wenig glühende Kohle gelegt. Bei Shisha-Tabaksorten, die nicht aromatisiert wurden, kann die Kohle direkt auf den Shisha-Tabak gelegt werden.

Bei der Kohle handelt es sich um gepresste, bis zu vier Zentimeter große, tablettenförmige oder mehreckige Naturkohle aus Kokosschalen oder - insbesondere für Anfänger - einer selbstentzündlichen Kohle (Schwarzpulver oder Magnesium), die sich bei Berührung mit offenem Feuer aufgrund ihrer Inhaltsstoffe von selbst entzünden.
Nun noch die Kohle anzünden und ein wenig abwarten, bis sie richtig durchgeglüht ist. Danach an dem Mundstuck, dass seitlich mit einem Schlauch an der Rauchsäule angebracht wird, langsam ziehen.

Dadurch entsteht ein Unterdruck im Glaskolben, wobei ein Mix aus Dampf, Luft und Aromen sowie den Rauchpartikeln vom Tabakkopf durch die Rauchsäule - durch das Wasser gefiltert - in den Rauchschlauch gelangt. Der Rauch wird gekühlt und Schwebstoffe sowie wasserlösliche Bestandteile werden teilweise herausgefiltert

Da der Rauch somit einen recht langen Weg zurücklegen muss, bevor er inhaliert werden kann, ist er daher kühler, als dies bei normalen Pfeifen oder Zigaretten der Fall ist.

weitere Informationen: https://www.jbm.news/allgemein/arabische-verbrecher-clans-regieren-den-shisha-markt-wasserpfeifentabak-beschlagnahmt/

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