Vermischtes

Milliardenlücke bei kirchlicher Versorungskasse

Katholischer Pfarrer in einer Messe
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die "Kirchliche Zusatzversorgungskasse" (KZVK) des katholischen Verbands der Diözesen Deutschlands, mit 1,1 Millionen Versicherten und 150.000 Rentenempfängern einer der größten nichtstaatlichen Altersversorgungseinrichtungen in Deutschland, ist laut eines Zeitungsberichts ein Sanierungsfall. Im vergangenen Herbst stellte sich heraus, dass die Bilanz der KZVK in einem Umfang von 22,5 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2014 eine Deckungslücke von 5,5 Milliarden Euro aufweist.
"Veränderte Annahmen zur langfristigen Entwicklung der Verzinsung auf den Kapitalmärkten, die sich aus der Politik der EZB ergeben" hatten eine Neubewertung der Verpflichtungen und die Bilanzierung eines Ausgleichspostens erforderlich gemacht, sagte ein Sprecher der KZVK der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Im Dezember verlor die KZVK vor dem Bundesgerichtshof einen Prozess gegen mehrere Einrichtungen, die mit der Erhebung eines sogenannten Sanierungsgeldes nicht einverstanden waren. Die Kasse hatte den in der Branche durchaus üblichen Zusatzbeitrag seit dem Jahr 2002 erhoben. Die Umstellung von einem umlagefinanzierten auf ein kapitalgedecktes Beitragsverfahren hatte es mit sich gebracht, dass alte Anwartschaften ausfinanziert werden mussten. Zur Schließung dieser Finanzierungslücke wurde satzungsgemäß jenes Sanierungsgeld erhoben, das die KZVK jetzt allen Dienstgebern im Raum der verfassten Kirche und der Caritas zuzüglich der Nettoverzinsung zurückerstatten muss. In Rede stehen weit mehr als eine Milliarde Euro. Am Mittwoch hat sich der aus Vertretern der Dienstgeber wie der Dienstnehmer bestehende Verwaltungsrat mit der Zukunft der "katholischen Zusatzversorgungskasse" befasst. Am Montag kommen die Diözesanbischöfe zusammen und beraten über die KZVK. Erwogen werden unter anderem neue, professionellere Aufsichtsstrukturen mit Orientierung an der Privatwirtschaft. Ein erheblicher Anstieg der Beiträge der Arbeitgeber ist bereits beschlossen. Sollte es in den kommenden Jahren nicht gelingen, die Deckungslücken zu schließen, drohen der katholischen Kirche finanzielle Verwerfungen bis hin zur Zahlungsunfähigkeit ganzer Bistümer.
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