Finanzen

Metro will zurück in den Dax

GDN - Der Düsseldorfer Handelskonzern Metro will wieder zurück in den Deutschen Aktienindex Dax, den das Unternehmen im vergangenen Jahr unter anderem wegen des Absturzes der Aktie verlassen musste. "Mich persönlich und hier in der Zentrale hat das viele Kollegen sehr hart getroffen. Wir sollten den Abstieg als Verpflichtung sehen, wieder aufzusteigen", sagte der Metro-Vorstandsvorsitzende Olaf Koch der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe).
Er wolle aber kein Datum dafür setzen. "Dann sind wir wieder bei kurzfristiger Ergebnisoptimierung, und dann tun wir wieder Dinge, die wir eigentlich nicht tun sollten", betonte Koch und fügte an: "Wenn wir wieder in den Dax kommen, kommen wir mit Anstand zurück." Im Dax sind die dreißig größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland versammelt, die Anleger haben ein besonderes Augenmerk auf diese Unternehmen. Koch, der seit Anfang 2012 Konzernchef ist, sagte weiter: "Meine Mission ist es nicht, den Kurs kurzfristig in die Höhe zu treiben. Wir wollen langfristig Wert für die Metro schaffen." In der Vergangenheit sei zu kurzfristig agiert worden und es seien viele Fehler gemacht worden. "Wir haben in Deutschland den Kunden nicht konsequent genug in den Mittelpunkt unseres Handelns gestellt", kritisierte Koch. Zudem sei zu lange Ergebnis vor Wachstum gestellt: "Das führt zwangsläufig zu kurzfristiger Optimierung und geht auf Dauer nicht. Wir pressen keine Zitrone aus." Koch kündigte auch einen Sparkurs an. Er werde "nicht mehr wie früher mit der Gießkanne" rumgelaufen. Es gebe jetzt klare Prioritäten. Koch betonte: " Und wir stellen alle Kosten in Frage, in der Verwaltung, den Landesgesellschaften, auf der Fläche und natürlich auch beim Vorstand." Auf Kurzstrecken werde beispielsweise nun nicht mehr Business Class geflogen. Im Streit mit dem Gesellschafter der Metro-Tochter Media-Saturn, Erich Kellerhals , gibt sich Koch hart. Ein Verkauf der Elektronikkette komme keinesfalls nicht in Frage. Koch sagte: "Kompromiss heißt immer, dass zwei Parteien sich auf eine Lösung einigen können. Ich bin mehrfach auf Herrn Kellerhals zugegangen und habe ihm zuletzt eine Stimmrechtsbindung angeboten, also vorgeschlagen: Wir arbeiten im Konsens, diskutieren die Dinge und ziehen sie dann gemeinsam durch. Das ganze natürlich mit klaren Regeln für die Zusammenarbeit. Darauf hat er sich nicht eingelassen. Jetzt müssen wir das Beste aus der Situation machen." Der Streit ist inzwischen vor Gericht.
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