Kultur

Die Spielzeit 2017/18 am Theater Bielefeld

Saison steht unter dem Motto “Freiheit

Theater Bielefeld
(Quelle: Sarah Jonek)
GDN - Das Theater Bielefeld widmet sich in der Spielzeit 2017/18 dem Begriff der »Freiheit«. In einer Zeit, die von Polarisierungen geprägt ist, bleibt das Theater, wie bereits in den vergangenen Spielzeiten, politisch. “Wir mischen uns ein und bleiben optimistisch!“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Michael Heicks: Intendant
Quelle: Philipp Ottendörfer
“Freiheit“ lautet das Motto, unter dem die kommende Spielzeit am Theater Bielefeld steht. In einer Pressemitteilung erläutert die Theaterleitung ihr Verständnis des Freiheitsbegriffs. Freiheit müsse immer wieder erarbeitet, von Neuem verteidigt und geschützt werden. Sie sei der permanente Konflikt einer Organisation sich widersprechender Meinungen und wenn wir sie nicht aktiv mitgestalten, könne unsere Freiheit von antidemokratischen Kräften verdrängt werden. Eine liberale Gesellschaft brauche einen respektvollen gegenseitigen Umgang ebenso wie eine gute Streitkultur.
Das Theater Bielefeld stellt sich in diesem Zusammenhang Fragen: Was muss ein Staat tun, um seine Bürger zu schützen? Was darf er nicht tun, weil sonst die Freiheit der Sicherheit geopfert wird? Wie können wir verhindern, dass unsere Mehrheitsgesellschaft die Menschen verliert? Was ist die gemeinsame Sache? Wie wollen wir unsere Gesellschaft gestalten?
Bezug nehmend auf Schiller, bei dem es heißt “die Kunst ist eine Tochter der Freiheit“, sei Freiheit unerlässlich für die Kunst. Diese müsse risikobereit sein und sich dem Offensichtlichen verweigern dürfen. Sie müsse sperrig sein können, denn dann öffne sie Raum für neue Gedanken.
Alexander Kalajdzic: Generalmusikdirektor
Quelle: Philipp Ottendörfer
Die Musiktheatersparte wird die Saison mit “Avenue Q“ eröffnen, einem jungen und frechen Musical, bei dem Puppen à la Sesamstraße manche politische Unkorrektheit sowie schwungvolle Songs präsentieren werden. Als weitere Highlights folgen im Oktober Giuseppe Verdis Spätwerk “Otello“ sowie im März Richard Wagners “Rheingold“. Die Tanzsparte spürt zu Beginn der Saison der schicksalhaften Liebesgeschichte von Romeo und Julia nach. Chefchoreograf Simone Sandroni entwickelt dabei seine eigene tänzerische Ausdrucksweise, fernab von klassischen Ballettvorlagen. Musikalisch taucht der Abend gänzlich in die orchestrale Musik von Sergej Prokofjew ab, live gespielt von den Bielefelder Philharmonikern.
Christian Schlüter: Oberspielleiter Schauspiel
Quelle: Philipp Ottendörfer
Das Schauspiel startet mit George Orwells “1984“, in einer Bühnenfassung von Duncan Macmillan und Robert Icke, in die kommende Saison. In einer Zeit, in der Worte wie Wahrheit, Realität und Freiheit keine Verbindlichkeit mehr besitzen, scheint Orwells Roman politischer und relevanter denn je. Im Theater am Alten Markt folgt Joseph Kesselrings morbide und komische Kriminalgroteske “Arsen und Spitzenhäubchen“ sowie die bitter-böse Komödie “Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza.
Premierenübersicht der Saison 2017/2018
MUSIKTHEATERPREMIEREN:
“Avenue Q“ (Robert Lopez / Jeff Marx / Jeff Whitty), 10.09.17
“Otello“ (Giuseppe Verdi), 07.10.17
“Werther“ (Jules Massenet), 02.12.17
“Benzin“ (Emil Nikolaus von Reznicek), 13.01.18
“Das Rheingold“ (Richard Wagner), 03.03.18
“Orlando Paladino“ (Joseph Haydn), 27.04.18
Ein Musical (N.N.), 18.05.18
“Jakob Lenz“ (Wolfgang Rihm), 09.06.18
Simone Sandroni: Künstlerischer Leiter TANZ
Quelle: Philipp Ottendörfer
TANZPREMIEREN: “Romeo und Julia“ (Simone Sandroni), 20.10.17 “Hautnah“ (unter anderem Simone Sandroni), 19.01.18 “Past Forward“ (unter anderem Gerhard Bohner / Lali Ayguadé / Nikita Korotkov / Overhead Project / Simone Sandroni), 14.04.18 “Phase 2 - Der Stoff, aus dem die Träume sind“ (Community - Dance - Projekt), März 2018 (Teil 1), 16.06.18 (Teil 2)
SCHAUSPIELPREMIEREN:
“1984“ (George Orwell), 16.09.17
“Arsen und Spitzenhäubchen“ (Joseph Kesselring), 22.09.17
“Der Gott des Gemetzels“ (Yasmina Reza), 10.11.17
“Schneeweisschen und Rosenrot“ (Gebrüder Grimm), 11.11.17
“Ellbogen“ (Fatma Aydemir), 18.11.17
“Chiffren“ (Dawn King), 20.01.18
“Väter und Söhne“ (Iwan Turgenjew), 26.01.18
“Die Orestie“ (Aischylos), 16.03.18
“Der Menschenfeind“ (Molière), 17.03.18
“Heisenberg“ (Simon Stephens), 22.03.18
“Ein Rechercheprojekt“ (u.a. Tobias Rausch), 18.05.18

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