Vermischtes

Streit über Rückholung der "Landshut"

GDN - Über die Rückholung der Lufthansa-Maschine "Landshut" aus Brasilien gibt es Streit. Die 1977 entführte Boeing 737 soll nach dem Willen des Auswärtigen Amts im privaten Dornier-Museum in Friedrichshafen ausgestellt werden.
Jedoch wirft die Stadt Flensburg dem Auswärtigen Amt vor, ein Versprechen für einen offenen Wettbewerb um den besten Standort gebrochen zu haben, berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Der Flensburger Unternehmer Thomas Liebelt hatte sich bereit erklärt, ein "Landshut"-Museum für rund zwei Millionen Euro in der Ostseestadt zu bauen. In E-Mails und Telefonaten sicherte das Auswärtige Amt dem Unternehmer ein transparentes Verfahren zu. Die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) berichtet von einem Telefonat, in dem der Sprecher des Auswärtigen Amts, Martin Schäfer, "klipp und klar ein Vergabeverfahren avisiert hat", so Lange. "Der Stadt Flensburg mitzuteilen, es wird einen Wettbewerb geben und ich, die Oberbürgermeisterin, werde den Startschuss dazu mitbekommen, ohne dass es dazu kommt, ist kaum nachvollziehbar", sagte Lange dem "Spiegel". Das Auswärtige Amt bestreitet den Vorgang. Auch im Hause von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) werden intern große Zweifel an der Präsentation der "Landshut" in Friedrichshafen geäußert. Das geht aus dem Protokoll einer Besprechung zwischen Vertretern des Auswärtigen Amts, der Kulturstaatsministerin, der Dornier-Stiftung und dem Bonner Haus der Geschichte hervor, die am 8. August in Friedrichshafen stattfand. Die Vertreter der Kulturstaatsministerin kritisierten demnach die Pläne des Auswärtigen Amts, das Wrack der "Landshut" sofort nach Ankunft in Friedrichshafen wieder durch Techniker der Lufthansa zusammenzusetzen. Damit würden Fakten geschaffen, so die Beamten, zuerst müsse ein Ausstellungskonzept erarbeitet werden. Auch wiesen die Abgesandten von Grütters darauf hin, dass die Finanzierung der Ausstellung nicht gesichert sei. Es läge bislang "keine belastbare Unterlage" zum Projekt vor. Vorstellungen des Dornier-Museums, der Bund könne sich an den Kosten der Ausstellung beteiligen, erteilten die Grütters- Vertreter eine Absage. Es sei "keine laufende finanzielle Unterstützung für den Betrieb des Museums möglich".
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