Politik

BKA fürchtet zunehmendem Einfluss der italienischen Mafia

Bundeskriminalamt
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Zahl der italienischen Mafia-Mitglieder in Deutschland hat einen neuen Höchststand erreicht. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf das Bundeskriminalamt (BKA).
Demnach sind der Polizei bundesweit rund 590 Personen bekannt, die Mafia-Clans angehören. Das sind mehr als vier Mal so viele wie vor zehn Jahren, als die Zahl bei 136 lag. Die stärkste Mafia-Gruppe in Deutschland ist aktuell die `Ndrangheta mit 353 Mitgliedern, gefolgt von der Cosa Nostra mit 125 Mitgliedern und der Camorra mit 91 Mitgliedern. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein. Das BKA warnt vor dem zunehmenden Einfluss der Mafia auf allen gesellschaftlichen Ebenen, so das Nachrichtenmagazin. Sabine Vogt, Abteilungsleiterin Schwere und Organisierte Kriminalität, sagte Focus: "Vielen ist gar nicht bewusst, welchen Einfluss, welche Macht die Mafia auch hierzulande hat." Die Mafia lasse nichts unversucht, "um in die Gesellschaft einzudringen und die Wirtschaft zu schädigen". Vogt fügte hinzu "Es gibt viele Bereiche, die für die Mafia interessant sind, etwa öffentliche Verwaltungen, Ämter und Behörden. Überall da, wo es um große Projekte, lukrative Aufträge, Zulassungen oder Baugenehmigungen geht, muss man sensibel sein." Die Einflussnahme könne auf sehr subtile Art erfolgen. "Eine Einladung ins Restaurant, Spenden für den Sportverein, eine Kiste Wein - solche angeblichen Freundschaftsdienste haben oft ganz andere Hintergründe." Das BKA appeliert an Opfer der Mafia, sich an die deutsche Polizei zu wenden. Sabine Vogt sagte dem Magazin: "Wer einmal in die Hände der Mafia geraten ist, wird sich aus eigener Kraft schwer wieder befreien können. Allerdings muss man einen Schritt nach vorne machen und bereit sein, Strafanzeige bei der Polizei zu stellen. Die Opfer müssen ihr Schweigen brechen. Es ist das Einzige, was sie der Mafia entgegensetzen können." Laut Vogt sei der Staat in der Lage, durch spezielle Programme "aussagewillige Mafia-Opfer zu schützen".
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.