Politik

Lambsdorff gegen Nato-Beitritt der Ukraine

Alexander Graf Lambsdorff
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff hat dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko widersprochen und eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine abgelehnt. "Das würde die Allianz überstrapazieren und die Beziehungen zwischen dem Westen und Russland zusätzlich verschärfen", sagte Lambsdorff den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
Poroschenko hatte zuvor das Ziel seines Landes angekündigt, innerhalb der kommenden zehn Jahre der Nato beizutreten. Einen Boykott der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland, wie von Poroschenko ins Spiel gebracht, wies Lambsdorff ebenfalls zurück. "Der Fußball sollte nicht in Haftung genommen werden, um weltpolitische Probleme zu lösen. Wir haben 1980 beim Boykott der Olympischen Sommerspiele in Moskau gesehen: Das hat nicht dazu beigetragen, dass die Sowjetunion schneller aus Afghanistan abgezogen wäre." Schärfere Sanktionen machten keinen Sinn, so der FDP-Politiker. Die gegenwärtigen Strafmaßnahmen seien wirksam. "Sollten die Briten allerdings im Zusammenhang mit dem Giftgasanschlag in Salisbury konkrete Personen als Urheber ausmachen, die man nicht vor Gericht stellen kann, dann muss man auch über gezielte Sanktionen gegen diese Leute reden", sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende. Lambsdorff begrüßte den Vorschlag einer UN-Blauhelm-Mission für den Osten der Ukraine. "Diese sollte nicht nur - wie von russischer Seite vorgeschlagen - an der Kontaktlinie stationiert werden. Die Blauhelme sollten sich im gesamten Donbass bewegen und im Falle eines Angriffs auch verteidigen können."
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