Politik

Klöckner setzt sich für Schweinefleisch in Schulkantinen ein

Kunde in einer Mensa
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) hat sich dagegen ausgesprochen, Schweinefleisch in Schulkantinen etwa aus religiösen Gründen vom Speiseplan zu nehmen. Schulessen solle "gesund und ausgewogen" sein, sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
Auf Schweinefleisch zu verzichten, hielte sie für falsch. Gesunder Menschenverstand sei gefragt. Sie rate dazu, "die Kirche im Dorf zu lassen", so Klöckner. "Schulessen sollte eine gute Auswahl bieten, dazu gehört auch vegetarisches Essen oder welches ohne Schweinefleisch, aber nicht ausschließlich." Ernährungsexperten beobachten, dass Schweinefleisch zunehmend von den Speiseplänen verschwindet. "Viele Caterer und Kantinen bieten kaum noch Schweinefleisch an. Manche haben es ganz aus dem Programm genommen", sagte Ulrike Arens-Azevedo, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), den Funke-Zeitungen. "Das liegt daran, dass immer mehr Kunden vegetarische Gerichte essen wollen. Das liegt aber auch an der wachsenden Zahl von Kindern, die aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch essen." Die Anbieter wollten nicht auf ihren Mahlzeiten sitzen bleiben - "das ist also eine ganz pragmatische Entscheidung". Die DGE spricht sich für Steuersenkungen zur Verbesserung der Essensqualität aus: "Eine generelle Absenkung der Mehrwertsteuer für Essen in Schulen und Kitas auf sieben Prozent wäre ein erster Schritt. Das würde den Kostendruck für einen großen Teil der Anbieter zumindest ein wenig reduzieren. Der Kostendruck ist nicht zuletzt durch Tarifsteigerungen und den Mindestlohn deutlich stärker geworden", so DGE-Präsidentin Arens-Azevedo. Klöckner erteilte solchen Forderungen eine klare Absage. Eine pauschale Absenkung der Mehrwertsteuer für Schulessen sei "ein Trugschluss und trägt nicht automatisch zu gesünderer Verpflegung bei", sagte sie. Klöckners Amtsvorgänger Christian Schmidt (CSU) hatte dagegen eine solche Maßnahme zur Verbesserung der Essensqualität vorgeschlagen.
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