Sport

Radprofi Kittel fordert härtere Strafen für Doper

GDN - Radprofi Marcel Kittel (25) fordert härtere Strafen für Doper. "Wer sich Eigenblut reinjagt oder sich eine Epo-Spritze setzt oder Wachstumshormone schluckt, sollte lebenslang gesperrt werden. Denn das tut man nicht mal aus Versehen", sagte der vierfache Etappensieger der Tour de France der "Welt".
Zugleich spricht sich der Profi vom Rennstall Argos-Shimano vehement für ein Anti-Doping-Gesetz in Deutschland aus, "um gedopte Sportler auch strafrechtlich verfolgen zu können". Kittel sieht sich als Fahrer der neuen Generation, die konkrete Ideen haben, wie sie die Zukunft des Radsports gestalten wollen und das auch mit klaren Worten einfordern. "Das ist ein wesentlicher Unterschied zu den Fahrern, die früher am Start waren. Ich will dafür kämpfen, dass der Radsport wieder an Glaubwürdigkeit gewinnt." Kittel glaubt auch, dass es das systematische Doping in den Teams nicht mehr gibt, sondern wenn, dann nur noch individuell gedopt wird. Er selbst sei noch nie in der Versuchung gewesen, unerlaubte Subtanzen zu nehmen. "Über mich", versichert Kittel, "wird es auch nie etwas über Doping geben. Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe. Ich weiß, dass ich jeden Morgen aufstehen, in den Spiegel schauen und mir sagen kann, dass ich die Erfolge sauber geschafft habe. Ich würde es auch nicht übers Herz bringen, meine Eltern, Freunde oder Fans zu enttäuschen. Wenn andere Menschen immer noch denken, ich arbeite nicht sauber, dann ist es für mich zusätzlicher Ansporn, sie vom Gegenteil zu überzeugen." Wie dopingverseucht der heutige Radsport noch ist, vermag Kittel nicht zu sagen. "Ich kann nicht in jeden Fahrer hineinschauen. Ich kann nur für mich und die Leute sprechen, die mit mir im Team fahren", sagte er. "Unsere Philosophie ist eindeutig: Wir wollen den Radsport sauber machen. Ich denke, viele andere Teams haben auch begriffen, dass das der einzig richtige Weg ist. Dass es sicher immer noch Fahrer gibt, die eine Abkürzung nehmen, ist auch klar. Deswegen ist es ganz, ganz wichtig, die Kontrollen weiter zu verschärfen und konsequent durchzugreifen." Für die Zukunft wünscht sich der Thüringer, dass der Radsport sich so weiterentwickelt, wie er es jetzt tut. Wobei ihm klar sei, "dass der Radsport nie frei von Doping sein wird. Das wird immer Wunschdenken bleiben. Die Welt wird leider auch nie frei von Kriminalität sein. Es wird immer Betrug geben. Trotzdem darf man nie aufhören, die Betrüger zu finden und hart zu bestrafen. Alles andere wäre eine Kapitulation und die darf es niemals geben."
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.