Gesundheit

Das Gift in unserem Leben (2)

Teil 2: Textilien


GDN - Nach einer Statistik zufolge geben private Haushalte in Deutschland jährlich rund 70 Milliarden Euro für Kleidung und Schuhe aus. Doch fast niemand hat eine Ahnung davon wie viele unberechenbarere Chemiecocktails sich in den Textilien befinden.
2013 wurden in Textilien, wie zum Beispiel Schuhen, Sportbekleidung und Edeltextilien von bekannten Marken, gleich mehrere schädliche Chemikalien nachgewiesen, so eine Studie von Greenpeace. Viele dieser Substanzen die sich in unserer Kleidung befinden sind hoch krebserregend. Doch den wenigsten Konsumenten ist bewusst, dass einzelne Textilien oft Hunderte, darunter teilweise sogar hoch giftige, Chemikalien enthalten. Besonders davon betroffen sind schwarze Kleidungsstücke. So befinden sich beispielsweise in einem schwarzen BH an die 400 verschiedene Chemikalien.
Das Berliner Bundesinstitut für Risikobewertung bemerkt dazu, dass "den Behörden umfassende Kenntnisse über diese Produkte fehlen". Denn eine Zulassung für Textilien gibt es nicht, da es nur für sehr wenige Chemikalien gesetzliche Grenzwerte gibt. Bei Textilien stellen Chemikalienverbote nämlich eine Ausnahme dar. Dies ist alarmierend und besorgniserregend zugleich. Mehr noch: In Textilien sind zudem gewisse Chemikalien erlaubt, die sonst in Europa verboten sind.
Greenpeace untersuchte 141 Kleidungsstücke in unabhängigen Laboren und bei allen hat man Nonylphenolethoxylate (NPE) gefunden. Diese Chemikalien findet man sonst eigentlich nur in Reinigungsmitteln. Diese Substanzen befinden sich auch in Jeans, Hosen, Kleidern, T-Shirts und Unterwäsche großer bekannter Marken. Diese Zusatzstoffe sind hoch krebserregend.
Besonders besorgniserregend ist auch die Bleiabsonderung von Reißverschlüssen und Knöpfen.

Der bei Textilien gern eingesetzte Weichmacher “Phthalate“ kann die Fruchtbarkeit schädigen.

Speziell achten sollte man auf Kleidungsstücke die knitterfrei sind oder separat zu waschen sind, denn möglicherweise ist dies ein Hinweis auf bedenkliche Zusatzstoffe in der Kleidung.

Ganz besonders krebserregend sind perfluorierte Chemikalien (PFC), sie beeinträchtigen die Spermienproduktion des Mannes.
Zinnorganische Verbindungen können das Immun- und Hormonsystem des Menschen schwächen und gefährden.

Speziell für Leber, Nieren, Herz und Nervensystem schädlich, ist das Gift Antimon, es befindet sich auch oft in Kinderspielsachen.

Trägt man Outdoor-Kleidung hat man es mit polyfluorierten und perfluorierten Verbindungen zu tun. Es handelt sich dabei um Nervengifte.

Auch Azofarbstoffe dringen in den menschlichen Körper ein. Über Darmbakterien gelangen sie dann die Leber und/oder in das Gewebe. Auch sie sind hoch krebserregend.
Sehr gefährlich ist Pentachlorphenol, ein “aromatisches“ (ringförmiges) Kohlenwasserstoffmolekül. Damit werden Kleidungsstücke imprägniert. Gelangt dieser Stoff in den Körper entkoppelt es als erstes die Atmungskette in den Mitochondrien der Zellen. Das Ergebnis sind Bluthochdruck, Hyperglykämien. Zudem beschleunigt es die Atmung und verursacht im schlimmsten Fall Herzversagen und Tod.

Auch Formaldehyd ist in Kleidungsgegenständen allgegenwärtig, denn gut 85 Prozent der Kleidung wird mit dieser Chemikalie imprägniert. Zudem findet man es auch in Binden und Tampons. Gelangt das Formaldehyd in den Körper erhöht sich um ein vielfaches das Krebsrisiko.
Fazit:
Laut Greenpeace sollte man beim Kleidungskauf auf das Textilsiegel des Internationalen Verbandes der Naturtextilwirtschaft (IVN) achten. Auch dem “Öko-Tex-Standard 100 plus“ Gütesiegel kann man vertrauen. Denn der Standard 100 plus garantiert hohe Sozialstandards. Im Forschungszentraum “Hohenstein Institut“ entwickelt, werden diese Produkte bei vielen Natur-Kollektionen verwendet. Auf jeden Fall sollte man neue Textilien vor der ersten Benützung gründlich waschen.
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