Politik

CDU-Politiker Günther hält Einführung des Turbo-Abiturs für Fehler

Kinder spielen auf einem Schulhof
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der Spitzenkandidat der CDU für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein, Daniel Günther, hält die Einführung des Turbo-Abiturs durch seine Partei für einen Fehler. "Ich sage voraus, dass von den alten Bundesländern Niedersachsen und Bayern nicht die letzten sein werden, die zu G9 zurückkehren", sagte Günther der "Welt".
Er selbst hat für den Fall eines Wahlsiegs am 7. Mai angekündigt, dass im Norden erst vor wenigen Jahren eingeführte Turbo-Abitur nach acht Jahren wieder abzuschaffen. Auch in Schleswig-Holstein fänden die meisten Menschen, dass G8 "Quatsch" gewesen sei. "Wichtig ist nicht, dass die Jugendlichen ihr Abitur möglichst schnell, sondern, dass sie es möglichst gut machen", so Günther. Der Christdemokrat setzte sich auch für einen größere Angleichung der Schulsysteme ein. "Wir wären klug beraten, wenn wir nicht in jedem Bundesland andere Bedingungen an den Schulen hätten. Die Menschen wollen verlässliche Strukturen, auch wenn sie umziehen müssen." Der Wechsel zwischen den Schulen müsse auch über die Ländergrenzen hinaus unkompliziert sein. Günther skizzierte in dem Interview eine aus seiner Sicht ideales Schulssytem. Neben einem neunjährigen Gymnasium plädierte er für die Gemeinschaftsschule, "die auch zum Abitur führen kann, in der aber auch andere werthaltige Abschlüsse möglich sind". Es sei gerade die mangelnde Wertschätzung gegenüber anderen Schulabschlüssen als dem Abitur, die zum Beispiel für die Handwerksbetriebe in Schleswig-Holstein "ein Riesenproblem" darstellten. "Da müssen wir als Gesellschaft komplett umdenken", sagte der CDU-Spitzenkandidat. Darüber hinaus kritisierte Günther: "Wir überfordern die Lehrerinnen und Lehrer, wenn wir ihnen aufdrücken, dass Schüler unterschiedlichster Leistungsniveaus in einer Klasse sitzen, sie außerdem zur Inklusion verpflichten."
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