Politik

Kinderhilfswerk kritisiert Unions-Asylplan als "inhuman"

Flüchtlingsjunge in Griechenland
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Das Kinderhilfswerk Terre des Hommes Deutschland hat den Vorschlag der CDU/CSU, an der Grenze zu Österreich geschlossene Lager einzurichten, als "inhuman" kritisiert. "Flüchtlingen steht eine menschenwürdige Versorgung zu. Besonders die Belange von Kindern und Jugendlichen müssen berücksichtigt werden", sagte der Vorstandssprecher von Terre des Hommes, Albert Recknagel, am Dienstag.
Die Hälfte der weltweit 68 Millionen Flüchtlinge seien Kinder und Jugendliche. Die UN-Kinderrechtskonvention sehe die Unterbringung in geschlossenen Einrichtungen nur als letztes Mittel an, "die Unionsparteien hingegen offenbar als Standard oder Mittel zur Abschreckung", so die Kinderrechtsorganisation. "Mit diesem Kompromiss gibt die Union eine menschen- und kinderrechtlich orientierte Asylpolitik auf", sagte Albert Recknagel. Die Verantwortung, "diesen Irrweg zu stoppen", liege nun bei der SPD. Terre des hommes erwarte, dass die Bundesregierung ihrer völkerrechtlichen Verpflichtung nachkomme und sich um Integration und Perspektiven für alle in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen kümmere. Die Einigung zwischen CDU und CSU sieht vor, dass Geflüchtete, die bereits in anderen EU-Ländern registriert worden sind, an ihrer Einreise gehindert werden und zunächst in sogenannte Transitzentren kommen. In bestimmten Fällen soll es auch direkte Zurückweisungen an der deutsch-österreichischen Grenze geben. Eine Positionierung des Koalitionspartners SPD steht noch aus.
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