Politik

KAS-Studie: Briefwähler haben seltener AfD gewählt

Stimmzettelumschlag für die Briefwahl
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Unter Briefwähler schnitt die AfD bei der Bundestagswahl merklich schlechter ab als unter Wählern, die an der Urne abgestimmt haben. Wie eine Studie der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) zeigt, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben) berichten, erhielt die Partei nur 9,6 Prozent der postalisch abgegebenen Stimmen.
An der Urne waren es 13,9 Prozent. Auch SPD und Linkspartei erhielten weniger Stimmen von Briefwählern als von Urnenwählern (1,5 Prozent weniger bei der SPD, 1,7 Prozent bei der Linkspartei). Alle anderen im Bundestag vertretenen Parteien profitierten dagegen von per Briefwahl abgegebenen Stimmen, am deutlichsten die CSU, die unter Briefwählern mit 8,2 Prozent 3,3 Prozent stärker war als unter Wählern, die im Wahllokal abgestimmt haben. Laut der KAS-Studie, für die 2.719 Personen befragt wurden, sind Briefwähler häufiger einer Partei treu. So gab ein Viertel der Briefwähler an, immer dieselbe Partei zu wählen. Unter Urnenwählern lag dieser Anteil nur bei einem Fünftel. Briefwähler sagten auch seltener, dass sie zwischen Parteien geschwankt hätten oder ihnen die Entscheidung bei der Wahl im September besonders schwer gefallen sei. In den vergangenen 24 Jahren hat sich der Anteil der Briefwähler verdoppelt, von 13,4 Prozent 1994 auf 28,6 Prozent bei der Bundestagswahl im vergangenen Herbst. Vor allem Menschen zwischen 30 und 39 Jahren und über 70 Jahren nutzen laut KAS-Studie diese Möglichkeit der Stimmabgabe. Hauptmotive sind dabei Bequemlichkeit und Zeitmangel. Sechs von zehn befragten Briefwählern sagten, sie hätten schon vorher gewusst, dass sie am Wahltag keine Zeit haben würden.
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