Politik

Union fordert weniger geschlossene Heimunterbringungen

Jugendliche auf einer Parkbank mit Bier
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Unionsfraktion fordert weniger geschlossene Heimunterbringungen. "Die geschlossene Unterbringung von Kindern und Jugendlichen darf nur die allerletzte Wahl sein. Der Anstieg der geschlossenen Unterbringungen ist daher erschreckend", sagte der kinder- und jugendpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marcus Weinberg, am Donnerstag.
Es sei unbestritten, dass es keine einfachen Antworten darauf gebe wie Kindern und Jugendlichen am besten geholfen werden kann. Trotz des offensichtlichen Anstiegs der Ausgaben in jedem Jahr gebe es offensichtlich für immer mehr Kinder und Jugendliche keine bessere Antwort als die geschlossene Unterbringung, so Weinberg. Die Fraktion setze sich dafür ein, "dass die Forschung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe und Familiengerichtsbarkeit ausgebaut und die Qualifizierung aller Akteure" vorangetrieben werde. Außerdem bräuchten die Entscheider Zeit, sich mit dem Einzelfall intensiv zu beschäftigen, wozu die Fallzahlen in Jugendämtern und in Familiengerichten dringend reduziert werden müssten, sagte der kinder- und jugendpolitische Sprecher der Unionsfraktion. Wichtig sei, dass das Wohl und die Würde eines jeden Kindes und Jugendlichen in der geschlossenen Unterbringung gewahrt werde. "Um dies sicherzustellen, werden wir im Rahmen einer Reform der Kinder- und Jugendhilfe auch die Heimaufsicht verbessern", so Weinberg. 2016 genehmigten Familiengerichte in 15.534 Fällen, dass Minderjährigen mit erheblichen Problemen die Freiheit entzogen wird. 2006 hatte diese Zahl noch bei 6.016 gelegen, so eine Antwort des Bundesfamilienministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion, die am Mittwoch bekannt wurde.
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