Politik

Grünen-Finanzexperte Schick verlässt Bundestag

Deutscher Bundestag
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der Grünen-Finanzpolitiker Gerhard Schick verlässt den Bundestag, um eine Bürgerbewegung zu gründen. Er werde sein Abgeordnetenmandat zum Jahreswechsel niederlegen, berichtet die Wochenzeitung "Die Zeit".
Er wolle zusammen mit anderen die "Bürgerbewegung Finanzwende" gründen, sagte Schick der Zeitung. "Und das braucht meine ganze Kraft - das geht nicht nebenher." Die neue Bewegung sei "überparteilich und unabhängig", so der Grünen-Politiker. "Da wäre es nicht gut, wenn ich als Vorstand gleichzeitig einer Bundestagsfraktion angehöre. Wir gründen die `Bürgerbewegung Finanzwende` ganz bewusst zum zehnten Jahrestag des Lehman-Crashs", sagte Schick. "Im Gründungsprozess unserer Bürgerbewegung ist mir klar geworden, wie sehr die Kritik an den Finanzmärkten wirklich alle Teile unserer Gesellschaft durchzieht." Gerade auch viele Konservative seien irritiert. "Zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise sind die entscheidenden Reformen ausgeblieben. Und die Empörung darüber ist in der Gesellschaft weit verbreitet. Diesen Bürgern wollen wir eine Stimme geben."   Aufsichtsratschef der Nichtregierungsorganisation (NGO) wird laut Schick der frühere Finanzmanager Udo Philipp sein. Ebenfalls dabei sei der ehemalige Chef der Monopolkomission, Martin Hellwig. Schick weiter: "Dazu kommen der DGB, Unternehmer, Verbraucheranwälte und weitere Wissenschaftler. Aus allen politischen Parteien, außer der AfD, sind Gründungsmitglieder dabei", sagte der Finanzpolitiker. "Um Veränderungsdruck aufzubauen, braucht es mehr als Debatten im Parlament. Bürgerinnen und Bürger müssen Teil dieser Diskussion werden können. Dann können wir zeigen, dass es nicht nur einzelne Experten sind, die sich andere Regeln an den Finanzmärkten wünschen, sondern sehr viele Menschen. Eben eine Bürgerbewegung." Nach Informationen der "Zeit" erfolgt die Anschubfinanzierung der "Bürgerbewegung Finanzwende" durch mehrere Stiftungen: Die Schöpflin Stiftung, die Stiftung Finanzwende, die Hans-Böckler-Stiftung und die European Climate Foundation. Langfristig sollen Mitgliedsbeiträge und Einzelspenden die NGO tragen.
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