Politik

Meinungsforscher: Union wird Opfer ihres wirtschaftlichen Erfolgs

Container
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Meinungsforscher führen die schlechten Umfrageergebnisse von CDU und CSU in Hessen und Bayern auch auf die seit Jahren florierende Wirtschaft zurück. "Die Bevölkerung nimmt die positive ökonomische Entwicklung als naturgegeben, sodass die Regierungsparteien daraus keinen Honig saugen können", sagte der Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap, Michael Kunert, der "Welt am Sonntag".
Den Unionsparteien werde in Umfragen traditionell große Wirtschaftskompetenz attestiert. "Doch weil es den meisten Menschen zurzeit gut geht, ist ihnen wirtschaftliche Kompetenz nicht so wichtig", so Kunert. Die gute Wirtschaftslage helfe dieses Mal weder der CSU in Bayern noch der CDU in Hessen bei den anstehenden Landtagswahlen. Früher hätten die Bürger stets die Schaffung von Arbeitsplätzen als wichtigste politische Aufgabe genannt, so Kunert weiter. Doch angesichts der entspannten Beschäftigungssituation spiele dieses Thema heute fast keine Rolle mehr. Darin sieht auch der hessische Koalitionspartner die Ursache für die schlechten Umfragewerte der CDU. Die beachtlichen wirtschaftlichen Erfolge stünden derzeit wenig im Fokus, sagte Hessens Grünen-Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir der Zeitung. "Weil die Zeiten so gut sind, treibt das die Bürger wenig um." Hinzu komme, dass die Landespolitik bisher eine vergleichsweise geringe Rolle im Wahlkampf spiele, alles werde von der Bundespolitik überlagert. "Das ist eine Situation, die wir so noch selten hatten", so Al-Wazir. Da helfe es auch nichts, dass die Umfragen für die schwarz-grüne Koalition die höchsten Zufriedenheitswerte zeigten, die je im sogenannten "Hessentrend" für eine Landesregierung gemessen worden seien.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.