Politik

Präsident Erdogan, wo bleiben die Beweise?

Wo ist Jamal Khashoggi?


Präsident Erdogan (Quelle: Sabah)
GDN - Seit zwei Wochen lässt die türkische Regierung durch die regierungsnahe Zeitung “Sabah“ scheibchenweise der Weltgemeinschaft mitteilen, wie und wann der Journalist Jamal Khashoggi ermordet wurde.
Wo enden die Tatsachen, wo beginnen die Legenden?
Seit zwei Wochen lässt die türkische Regierung durch die regierungsnahe Zeitung “Sabah“ scheibchenweise der Weltgemeinschaft mitteilen, wie und wann der Journalist Jamal Khashoggi ermordet wurde.
Wo enden die Tatsachen, wo beginnen die Legenden?
Beginnen wir mit den Tatsachen!
Jamal Khashoggi hat am 2. Oktober 2018 das saudische Konsulat um 13:14 Uhr betreten.
Beweis: Bildausschnitt der Überwachungskamera vor dem saudischen Konsulat.

Das ist das einzige Foto, das beweist, dass der Journalist tatsächlich das Konsulat betreten hat. Andere Sach- und Tatbeweise liegen der Weltöffentlichkeit nicht zur Prüfung vor. Der türkische Präsident lässt aber regelmäßig durch die Sicherheitsquellen seiner regierungsnahen Zeitung verbreiten, dass es Audio-Dateien gibt, wonach man Schreie und die Ermordung des Journalisten Khashoggi hört.
Weiter lässt die Türkei in der Welt verbreiten, dass der Journalist verhört, gefoltert und danach grauenvoll ermordet wurde. Die Washington Post, New York Times und viele andere Berichtserstatter berufen sich ihrerseits ebenfalls auf Quellen dahingehend, dass diese vermutlichen Tatsachen passiert seien.
Jetzt ist endlich die Zeit gekommen, wo wir Journalisten die Türkei aufzufordern haben, die sogenannten Beweise auch sehen zu wollen! Wir erwarten von der türkischen Regierung, der Weltöffentlichkeit unverzüglich das Beweismaterial zu veröffentlichen. Jeder Leser muss sich die Frage stellen, warum die Türkei die angeblichen Beweise zurückhält und unterdrückt. Welches Motiv verfolgt Erdogan damit, uns vermutlich an der Nase herumzuführen?
Und nun kommen wir zur Legendenbildung! Es ist eine Legende, dass Erdogan meint, er sei der Schutzpatron aller Verfolgten und insbesondere der “Held“, der den vermutlichen Mord an Jamal Khashoggi aufdecken wird.
Erdogan spielt mit der Welt und glaubt, sein Image durch Ankündigungen von Aufklärung aufpolieren zu können. Tatsache ist, dass Erdogan über 100 Journalisten selbst in “Haft“ unter fadenscheinigen Behauptungen eingesperrt hat.
Wenn der türkische Präsident den moralischen Anspruch an sich erhebt, er sei in Besitz durch tatsächliche Beweise, dann wäre jetzt der Zeitpunkt da, die Weltgemeinschaft über das vermutlich abscheulich begangene Verbrechen richtig aufzuklären.

Saudi-Arabien besitzt die nötigen Ölreserven und sehr viel Geld, aber das darf kein Grund dafür sein, dass sich manche Staaten eher verhalten und abwartend zur vermeintlichen Ermordung des Journalisten Khashoggi verhalten.
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