Politik

Zahl der Berufspendler steigt weiter

Überfüllte U-Bahn
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Zahl der Berufspendler ist im 2018 mit knapp 3,4 Millionen erneut deutlich angestiegen. So hatten im vergangenen Jahr 3.349.033 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ihren Arbeitsort nicht in dem Bundesland, in dem sie wohnen.
In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Zahl der Pendler um rund 1,2 Millionen Menschen gestiegen. 1999 waren es noch 2.138.073. Das geht es einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, über die die "Passauer Neuen Presse" (Montagsausgabe) berichtet. Danach pendeln 30 Jahre nach dem Fall der Mauer wesentlich mehr Beschäftigte aus Ostdeutschland zum Arbeiten in die westlichen Bundesländer als umgekehrt. Im vergangenen Jahr pendelten 414.821 ostdeutsche sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den Westen. Umgekehrt kamen aus Westdeutschland im Jahr 2018 nur 173.544 Beschäftigte zum Arbeiten in die neuen Bundesländer. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Die Linke, Sabine Zimmermann, warnte in der "Passauer Neuen Presse" vor einer zunehmenden Belastung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: "Der Preis der erhöhten Mobilität ist zunehmender Stress, insbesondere bei den so genannten Fernpendlern, bis hin zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Hier sind die Arbeitgeber gefordert, Arbeitszeitmodelle zu finden, die den Beschäftigten Flexibilität einräumen und dem Pendelstress entgegen wirken." Der Druck, im Beruf mobil zu sein und weite Wege zum Arbeitsplatz zurückzulegen, habe in den letzten Jahren unvermindert angehalten. "Der hohe Pendlerüberschuss von Ost nach West ist immer noch Ausdruck der Flucht vor Arbeitslosigkeit und Niedriglöhnen in den neuen Bundesländern. Der ostdeutsche Arbeitsmarkt wird dadurch noch immer wesentlich entlastet, die Probleme überdeckt", sagte die Linken-Politikerin der "Passauer Neuen Presse". Das Entstehen von guter und existenzsichernder Arbeit sei zwar gleichermaßen für West und Ost wichtig, doch der Osten habe hier leider noch immer die schwächere Position. Dies dürfe die Bundesregierung nicht aus den Augen verlieren, so Zimmermann.
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