Vermischtes

Wir müssen die Wertschätzung unserer Nahrungsmittel verstärken

Der richtige Umgang mit Lebensmittel


Bildmontage (Quelle: Roland Kreisel)
GDN - Jährlich werden rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Statistisch gesehen sind das ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel! In Europa und Nordamerika wirft der einzelne Mensch pro Jahr im Durchschnitt etwa 95 bis 115 Kilogramm Nahrungsmittel in die Tonne.
In Österreich wandern pro Jahr 157.000 Tonnen an angebrochenen und/oder original verpackten Lebensmitteln in den Kübel. In Zahlen ausgedrückt haben diese Lebensmittel einen Wert von einer Milliarde Euro.

Vor allem Obst und Gemüse wandern in den Abfall, obwohl das meiste davon noch essbar wäre. Ein Grund dafür ist der Einzelhandel, der viele Lebensmittel aussortiert, obwohl die meisten Nahrungsmittel noch genießbar wären. Im Gegensatz zu den Industrieländern, wo etwa 40 Prozent im Handel und durch die Konsumenten verlorengehen, werfen Menschen in Afrika und Asien dagegen kaum etwas weg.
In Österreich versucht man dieser Entwicklung entgegenzutreten. Jährlich werden mit dem VIKTUALIA Award die besten Projekte zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen ausgezeichnet. “Wir alle müssen mit dem kostbaren Gut “Lebensmittel“ bewusster und sorgsamer umgehen. Mit dem VIKTUALIA-Preis zeichnen wir all jene Projekte aus, die durch ihren Einsatz und ihrer Kreativität einen wichtigen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung leisten“, unterstrich Bundesminister Rupprechter bei der diesjährigen Preisüberreichung in Wien.
“Die Versorgung der österreichischen Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen, sicheren und leistbaren Lebensmitteln ist mir ein sehr großes Anliegen und einer meiner Beiträge für ein lebenswertes Österreich. Die von mir ausgezeichneten Projekte machen deutlich, dass wir alle gemeinsam etwas gegen die Lebensmittelverschwendung tun können. Bereits mit kleinen Maßnahmen kann Großes bewirkt werden“, so der Minister weiter.
Auch wenn der VIKTUALIA Award ein Zeichen in die richtige Richtung ist, brauchen wir dennoch in unserer Gesellschaft ein weitgehendes Umdenken und einen bewussteren Umgang in Bezug auf unsere Nahrungsmittel. So sollte Mann und Frau bewusster einkaufen und wirklich nur so viel kaufen wie man in einer gewissen Zeit, also bevor das Abfalldatum verstrichen ist oder das Lebensmittel schlecht wird, auch konsumieren kann. Speziell zu nennen wären hier diejenigen Lebensmittel welche am häufigsten entsorgt werden; Brot und Backwaren, gefolgt von Obst und Gemüse, Milchprodukten und Eier.
Doch nicht nur die privaten Haushalte müssen umdenken, sondern auch die Supermärkte. Denn auch sie sollten neue Maßstäbe im Umgang mit unseren Nahrungsmitteln setzen. Eine gute Möglichkeit wäre, dass sie Lebensmittel die noch in Ordnung sind, gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung stellen, anstatt sie in die Tonne zu werfen. In erster Linie wären hier Obdachlosenheime und Sozialmärkte zu nennen.
Eine weitere Initiative des Lebensministeriums ist die Kampagne “Lebensmittel sind kostbar!“. Mit ihr möchte das Ministerium bis 2016 die Lebensmittelabfälle um zwanzig Prozent verringern. Ziel dieser Initiative ist es den “Wegwerf-Trend“ entgegenzuwirken und durch gezielte Maßnahmen eine nachhaltige Verringerung und Vermeidung von Lebensmittelabfällen in Österreich herbeizuführen.

Nur wenn wir unsere Nahrungsmittel als das erkennen was sie sind, nämlich “ein wertvolles Gut“, nur dann können wir ihnen auch den richtigen Stellenwert geben. Denn das was man wertschätzt wirft man nicht leichtfertig weg.
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