Vermischtes

Geänderte Richtlinie über nukleare Sicherheit

Richtige Maßnahme oder Scheinsicherheit


Bildmontage (Quelle: Roland Kreisel)
GDN - Der Reaktorunfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi bewegte die EU-Staats- und Regierungschefs dazu die Europäische Kommission aufzufordern, den bestehenden Rechts- und Regulierungsrahmen für die Sicherheit kerntechnischer Anlagen zu überprüfen und Vorschläge für etwaige Verbesserungen vorzulegen.
Ein Drittel der weltweit aktiven Reaktoren, dass sind 131 Reaktoren, befinden sich in der EU. Für die nukleare Sicherheit wurde nun diese Woche eine neue Richtlinie vom europäischen Rat angenommen. Durch die neue Regelung werden die Befugnisse sowie die Unabhängigkeit der nationalen Regulierungsbehörden gestärkt. Zudem plant man die Einführung eines Sicherheitsziels sowie ein europäisches Peer-Review-System. Auch sollen regelmäßig nationale Sicherheitsprüfungen und die anlageninterne Notfallvorsorge und -bekämpfung eingeführt werden. Durch dieses neue Gesetz soll auch mehr Transparenz erreicht werden und bessere Aus- und Fortbildungsschulungen organisiert werden.
“Diese Richtlinie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit von Nuklearanlagen und zu einer starken Sicherheitskultur in Europa. In einer Region, in der mehr als ein Viertel des erzeugten Stroms und mehr als die Hälfte des CO2-arm erzeugten Stroms aus Kernenergie stammen, ist der sichere Betrieb von Kernkraftwerken von entscheidender Bedeutung. Mit der überarbeiteten Richtlinie verdeutlicht die EU, dass sie im Bereich der nuklearen Sicherheit eine führende Position einnimmt.“, erklärte der für Energie verantwortliche Vize-Präsident Günther Oettinger.
Die Europäische Union hält somit auch an der Energiegewinnung mittels Atomanlagen fest. Diese neu verabschiedete Regelung vermittelt jedoch ein trügerisches Sicherheitsgefühl, denn man kann nur mit Sicherheit sagen, dass bei Atomreaktoren nie eine 100 prozentige Sicherheit gewährleistet werden kann. In der jüngeren Vergangenheit gab es bereits mehrere atomare Super-GAUs, (einen in Tschernobyl und drei in Fukushima) die vielen Menschen das Leben kostete und ganze Landstriche über Jahrhunderte unbewohnbar machten. Statistisch gesehen müsste sich bei den europäischen AKW`s, die meist eine Laufzeit von 40 Jahren haben, alle 17 Jahre ein Unfall à la Tschernobyl ereignen.
Darüber hinaus gab und gibt es immer wieder zahlreiche “kleinere“ Störfälle in Atomkraftwerken, welche aber der breiten Öffentlichkeit verborgen bleiben. Es bleiben jedenfalls zwei Fragen offen, wann und wo der nächste Super-GAU stattfinden wird und ob es nicht weit sinnvoller wäre auf erneuerbare Ressourcen zur Energiegewinnung zu setzen, anstatt ein und denselben Fehler wieder und wieder zu machen.
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